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Zur Geschichte des Internet von Lorenz E. Baumer Pioniere des Internet: ![]() (Jon Postel, Steve Crocker und Vint Cerf) Es finden sich verschiedene Abrisse zur Entwicklung des Internet. Eine Sammlung findet sich auf der Webseite der Internet Society unter http://www.isoc.org/internet/history/.
Einige Eckdaten: 1957: Gründung der ARPA Die ARPA (Advanced Research Projects Agency) wurde im Jahr 1957 innerhalb des Verteidigungsministeriums gegründet. Ihr Aufgabe bestand darin für die Landesverteidigung den neuesten Stand der technologischen Forschung aufrechtzuerhalten, um somit zu verhindern, dass man von dem technologischen Forschritt des Feindes überrascht wird. Dies rührt vom „Sputnik-Schock“ her. Die Sputnik 1 war der erste geostationäre Satellit, der von den Sowjets in das All geschossen wurde. ![]() 1969: Beginn des ARPANET Ende 1969 wurden innerhalb des ARPANET vier Host-Computers zusammengeschlossen, und der Aufstieg des Internet hatte begonnen. (Bild: die ARPANET-Skizze von Alex MacKenzie) ![]() Das erste Datenpaket versucht im Oktober Charley Kline von UCLA nach SRI zu senden. Der erste totale Systemabsturz folgte, als er den Buchstaben G im Wort LOGIN eingab. Unten das originale, handschriftliche Protokoll vom 29.10.1969 : ![]() 1970: Das NCP-Protokoll Im Dezember 1970 schuf die Network Working Group (NEG) das ARPANET Host-to-Host Ausgangsprotokoll, genannt Network Control Protocol (NCP). Nachdem in den Jahren 1971 – 1972 sämtliche ARPANET Domänen das NPC installiert hatten, konnte man mit der Entwicklung von Anwendungen beginnen. 1972: Einführung des e-mail die elektronische Post - jetzt allgemein als E-Mail bekannt - eingeführt, nachdem eine grundlegende Sender/Empfänger-Software programmiert worden war. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Entwickler einen einfachen Kommunikationsmechanismus zur Koordination benötigten. 1972: Entwicklung zum TCP/IP-Protokolls Dieses Protokoll sollte schließlich Transmission Control Protocol/Internet Protocol (TCP/IP) genannt werden. Während das NCP mehr als Gerätetreiber fungierte, sollte das neue Protokoll eher ein Kommunikationsprotokoll sein. Es war die Arbeit von Vint Cerf und Bob Khan, die das Internet Protokoll entwarfen, und nicht umsonst werden sie als die „Väter des Internet“ angesehen. Die Datenpakete werden von Computer zu Computer geschickt bis sie ihr Ziel erreicht haben. (Bild: Cerf und Khan mit dem US-Präsidenten Clinton) ![]() 1979ff.: Gründung des USENET In den frühen 80ern entwickelten Forscher von Bell Labs mehrere Programme für Unix, die es dem Computer ermöglichten, empfangene Nachrichten weiterzubearbeiten. Diese Programme konnten Datenübertragungen zwischen verschiedenen Systemen durchführen und Befehle an andere Computer weiterleiten. Diese Software wurde „Unix-to-Unix Copy Protocol“ (UUCP) genannt. - 1980 wurde TCP/IP zum Standardprotokoll für das US Militär - 1982 gründete EUUG das EUnet (Europäisches UNIX Netzwerk), welches USENET- und Email-Dienste nun auch in Europa zur Verfügung stellte. Die ersten Verbindungen entstanden zwischen Holland, Dänemark, Schweden und Großbritannien. Die ersten 50 Newsgroups entstehen. 1984: Einführung des Domain Name Systems Wegen des starken Zuwachses an Host-Datenbanken wurde das Domain Name System (DNS) eingeführt. Die Host Datenbank hatte nun eine Größe erreicht, welche eine Speicherung auf einem Computer nicht länger gewährleistete. Durch die Entwicklung des DNS konnte man die Datenbank auf mehrere einzelne Server verteilen. Symbolics.com wurde die erste registrierte Domain und wurde am 15. März zugewiesen. Weitere folgten: cmu.edu, purdue.edu, rice.edu, ucla.edu (April), css.gov (Juni), mitre.org/.uk (Juli). 1987: E-mail von Deutschland nach China 1987 Unter der Verwendung von SCNET Protokollen wurde ein Email-Link zwischen Deutschland und China aufgebaut. Die erste Nachricht aus China wurde am 20. September gesendet. 1988: Entwicklung des IR Chats Der Internet Relay Chat (IRC) wurde entwickelt, der Echtzeit-Kommunikation ermöglicht. 1989: Gründung des europäischen IP-Netzwerks Die RIPE (Reseaux IP Europeans) wurde von europäischen Providern gebildet, welche eine administrative und technische Koordination ermöglichte und somit den Betrieb des europäischen IP-Netzwerks gewährleistete. 1990: Entwicklung des "Web" Tim Berners-Lee und Robert Cailliau vom World Wide Web Consortium (W3C) schrieben im Einvernehmen mit CERN, the European Organization for Nuclear Research in der Schweiz, den ersten GUI-Browser, und nannten ihn „World Wide Web“. Das Programm lief auf NeXT Rechnern. Tim Berners-Lee gilt allgemein als Erfinder des ‘World Wide Web’ oder kurz „Web“. ![]() Die Entwicklung des Browsers bedeutete, dass nicht nur Universitäts- und Forschungseinrichtungen Dokumente im Internet abrufen konnten, sondern auch weltweit jeder, der Zugang zu einem Computer und einem Modem hatte. Die einfache Bedienung eines Web-Browsers ermöglichte den Zugang auch für Benutzer, die nicht über das entsprechende technische Wissen verfügten. 1990: u.a. Anschluss der Schweiz ans NSFNET Folgende Länder wurden an das NSFNET angeschlossen: Argentinien (AR), Österreich (AT), Belgien (BE), Brasilien (BR), Chile (CL), Griechenland (GR), Indien (IN), Irland (IE), Korea (KR), Spanien (ES), Schweiz (CH). 1992: Gründung der Internet Society Internet Society (ISOC) wurde gegründet ![]() Jean Armour Polly prägte den Begriff „Surfen im Internet“. 1993: Steigende Popularität: 623 Webseiten Gewerbe und Medien wurden auf das Internet aufmerksam, und das Weiße Haus sowie die Vereinten Nationen gingen online. ![]() Mark Andreesen vom National Center for SuperComputing Applications in Illinois (NCSA) startete Mosaic X. Dies war der erste Browser, der einfach zu installieren und zu bedienen war, und bezeichnenderweise einen 24-Stunden Kundenservice bot. Er erweiterte außerdem die grafischen Möglichkeiten bedeutend (durch die Verwendung von „in-line imaging“ anstatt separater Boxen), und beinhaltete viele Features, die man von Browsern wie Netscapes Navigator (die von Andreesen gegründete Nachfolgefirma zum Ausbau des Mosaic) und Microsofts Internet Explorer kennt. ![]() Im Dezember 1993 existierten weltweit 623 Webseiten. 1994: Netscape für alle Netscape entwickelte und perfektionierte eine neue Art zur Verteilung von Software, indem sie eine Kopie der Netscape Navigator Kundensoftware zum freien Download im Internet zur Verfügung stellte. 1995: Das Internet wird definiert Das US Federal Networking Council (FNC) verfasste einen Beschluss über die Definition des Wortes Internet. Diese Definition wurde in Absprache mit den Mitgliedern der Internet- und intellektueller Besitzrechtsgemeinschaften entwickelt. BESCHLUSS: Das Federal Networking Council (FNC) beschließt, dass der folgende Text unserer Definition des Wortes “Internet” entspricht. „Internet“ bezieht sich auf das globale Informationssystem, das – (I.) logisch durch einen weltweit einzigartigen Adressraum basierend auf das Internet Protokoll (IP) oder dessen folgenden Erweiterungen/Follow-Ons vernetzt ist; (II.) es ermöglicht Datenübertragungen durch die Verwendung des Transmission Control Protocol/Internet Protocol (TCP/IP) oder dessen folgenden Erweiterungen/Follow-Ons und/oder anderer IP-kompatibler Protokolle zu unterstützen; und (III.) entweder für öffentliche oder private Zwecke auf hoher Ebene Dienste basierend auf hier beschriebener Datenübertragung und diesbezüglicher Infrastruktur zur Verfügung stellt, verwendet oder zugänglich macht. Internet Provider wie CompuServe, AOL und Prodigy stiegen alle in das Geschäft ein. 1996-1999: Gewaltiger Zuwachs an Webseiten
Geschätze Zuwachsraten in der Zukunft Die neuesten Ziffern laut dem Computer Industry Almanac (CIA) für Ende 1999 zeigen, dass es mehr als 259 Millionen Internet-User weltweit gibt, während NUA Internet Surveys die Zahl der Internet-User im März 2000 auf über 304 Millionen schätzt. Bis zum Jahresende 2005 wird es laut CIA über 765 Millionen User weltweit geben, beziehungsweise 118 von 1000 Menschen. Man nimmt an, dass der Anteil an Internet-User aus den USA von 43% (Ende 1999) bis Ende 2005 auf 27 % abnehmen wird. Westeuropa wächst schneller als Nord-Amerika und wird bis Ende 2005 mit über 213 Millionen Internet-User knapp dahinter sein, während der Asiatisch-Pazifische Raum sogar noch schneller wächst und bis Ende 2005 an die 190 Millionen Internet-User haben wird. Der Anteil an User in Zentral-, Süd-Amerika und Afrika wächst weniger schnell, vor allem in Afrika. Einige statistische Angaben - Sprachverteilung: ![]() (Quelle: http://www.glreach.com/globstats/index.php3) - Internet-Hosts: ![]() - Dokumente und Domänen: Inktomi schätzte vor kurzem, dass es über eine Milliarde einmaliger Dokumente im Web gibt sowie über 6,4 Millionen Server mit beinahe 5 Millionen Webseiten, und fast 87% dieser Seiten sind in Englisch. DomainStats.com zufolge ging die Anzahl weltweit registrierter Domänen im Juli 2000 auf die 18 Millionen zu, und es gab etwa 9,5 Millionen .com Domain-Namen. Österreich kommt an zehnter Stelle mit ungefähr 107.000 registrierter Domainnamen, und Deutschland mit der dritt höchsten Zahl an registrierten Domänen hat die 1 Million-Grenze überschritten. In den USA wurden die meisten Domain-Namen registriert, gefolgt von Großbritannien. ![]() ![]() Verwendete Quellen: http://livinginternet.com/ http://www.nic.at/german/geschichte.html http://www.michaelkaul.de/Geschichte/zakon/zakon.html 2002-04-02 |
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