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Presseschau: Dank Rom gibt es Solothurn
Am 29. Juni findet im Museum Blumenstein der dritte Brücken-Vortrag statt: eine Reise zu den alten Römern.
Cornel Doswald referiert am Mittwoch, 29. Juni um 20.15 Uhr, in der Brückenausstellung im Blumenstein über die «Aarebrücke von Salodurum» und deren Bedeutung für das Strassennetz der römischen Schweiz. Doswald, Archäologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei ViaStoria (viastoria.ch), arbeitet derzeit am Inventar historischer Verkehrswege des Kantons Solothurn. Ein weiteres Projekt ist «Das Buch der Schweizer Brücken». Er darf als Experte Nr. 1 in Sachen keltischer, römischer, mittelalterlicher «Brückengeschichte» der Region gelten.
Interessant – nicht nur wegen Urs und Victor – ist die römische Brückengeschichte allemal. Dank Inschriftsteinen ist bekannt, dass auf dem Gebiet der Altstadt der Vicus (unbefestigte, stadtähnliche Siedlung) Salodurum lag. Da die Siedlung beidseit der Aare lag, ist klar: Der Vicus besass eine Brücke. Die grosse Zahl römischer Funde, die beim Bau der Eisenbahn- und Wengibrücke und beim Ausbaggern des Aaregrundes für die 2. Juragewässerkorrektion zwischen beiden Brücken gemacht wurde, bestätigen die Existenz der römischen Brücke. 1989 konnte bei einer Grabung im Alten Spital eine Strasse des 1. Jahrhunderts n. Chr. nachgewiesen werden, die direkt auf die Aare zulief – folglich muss die Brücke ebendort den Fluss überquert haben.
Später wurde die Brücke verschoben, wohl flussabwärts. Da auch das Castrum des 4. Jahrhunderts östlich lag, könnte die Brücke in der Spätantike im Bereich der heutigen Wengibrücke gestanden haben.
Aufgrund der Funde auf Stadtgebiet ist davon auszugehen, dass der Vicus Salodurum im Zusammenhang mit dem Ausbau einer transhelvetischen Militärstrasse vom Genfersee zum Legionslager Vindonissa um 16/17 n. Chr. auf der «grünen Wiese» gegründet worden war. Die enge Stelle zwischen Eisenbahn- und Wengibrücke war in den Augen der römischen Militäringenieure offenbar ideal für einen Brückenschlag.
Eine keltische Vorgängersiedlung war bisher, trotz des keltischen Ursprungs des Namens der Stadt, nicht nachzuweisen. Man kann also davon ausgehen, dass der Brückenschlag durch die römische Militärverwaltung den Anstoss zur Gründung Solothurns war.
Quelle: Solothurner Tagblatt, 28.6.2005
2005-06-29, Lorenz E. Baumer
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