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Presserschau: Nackte Götzen
Aus den Anfängen der NZZ (7) Nackte Götzen uha. ...
2005-04-27

Presserschau: Nackte Götzen
Aus den Anfängen der NZZ (7) Nackte Götzen uha. ...
2005-04-27

Presserschau: Nackte Götzen
Aus den Anfängen der NZZ (7) Nackte Götzen uha. ...
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Presseschau: Nachtschicht für Kunst und Kultur
Am 18. März 2005 war es wieder soweit. Zum dritten...
2005-04-20

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Beim Handel mit Kulturgütern gelten künftig streng...
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Presseschau: Leserbriefe zur Archäologie an der Universität Bern
Grosse Unruhe «Babylonische Zustände an der Uni»,...
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Presseschau: Professorenstreit um die Archäologie an der Universität Bern
Der Kampf der Professoren Universität Früher wa...
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Presseschau: Antikes Schiffswrack in der Ägäis entdeckt
Athen. SDA/DPA/baz. Ein antikes Schiffswrack ist i...
2005-03-25

 
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Presseschau: Nachtschicht für Kunst und Kultur

Am 18. März 2005 war es wieder soweit. Zum dritten Mal luden die Berner Museen und Kultur-institutionen zur Museumsnacht. Mit dabei die Uni Bern mit einem kleinen Museum. Eine Geschichte über Ideen, Engagement und Zusammenarbeit.

Wie schon bei den ersten beiden Durchführungen waren wieder tausende Menschen bis zwei Uhr morgens unterwegs, von einem Museum zum andern, von Bibliotheken zu Sammlungen. Einmal mehr boten die beteiligten Häuser am Berner Kulturfest ein Programm, das man miterlebt haben musste. Hinter bunt beleuchteten Fassaden offerierten die 25 Kulturinstitutionen viele attraktive Angebote. Das Zentrum der Museumsnacht befand sich neu im Zirkuszelt auf dem Bundesplatz. Von hier aus brachten die Gratis-Shuttle-Busse die Nachtwandler und Kulturgängerinnen direkt zu den attraktiven Angeboten.

Auch Uni dabei
Seit dem Start der Museumsnacht ist auch die Universität dabei, mit ihrem kleinsten Museum, der Antikensammlung (siehe Kasten «Antikensammlung Bern»). Die Initiantin und Organisatorin des Anlasses ist Lilian Raselli-Nydegger, Konservatorin der Antikensammlung und Assistentin am Institut für Archäologie des Mittelmeerraumes. Sie veranstaltet originelle Einblicke in das antike Leben und motiviert jedesmal Studierende und Assistierende aus dem eigenen Institut für eine unentgeltliche Mitarbeit. Die Besucher lohnen es mit einer Verdoppelung ihrer Zahl.
Ohne Budget, mit viel Begeisterung und Idealismus, setzen Raselli und ihr Team ihre Ideen um. Unvergessen die Modenschau zwischen den Skulpturen, die Simultanübersetzung griechischer Theaterszenen ins Berndeutsch oder die Führung für Kinder über nackte Götter. Letztes Jahr suchten Kinder aus einem Scherbenhaufen die zusammengehörenden Bruchstücke aus, klebten sie wieder zusammen und nahmen sie mit nach Hause – bis auf letzteres echter Archäologenalltag. Die Scherben stammten nicht aus dem römischen Reich, sondern aus dem Coop. Die billigsten Vasen und Töpfe wurden von Studierenden angemalt und danach zerschlagen. Das Angebot, sich stilecht als Grieche oder Griechin zu verkleiden, wurde rege benutzt. Die Kostüme stammten von befreundeten archäologischen Dienststellen, die Olivenzweige aus dem Stadt-theater. Das Waschen und Bügeln der Kleider nachher übernahm das Team so selbstverständlich wie das Organisieren und Auftreiben vorher.

Viel Goodwill
Überhaupt, ohne gute Organisation und «Vernetzung» wäre laut Raselli vieles gar nicht möglich. Das grosse Tuch an der Fassade über dem Eingang stammt von einem Museum aus Genf. Der Schreiner der Uni montiert und demontiert es. Als Dank für diese spontane Hilfe lädt Raselli den technischen Dienst jedes Jahr zum Frühstück in die Antikensammlung. Der Strom für die Beleuchtung der Fassade stammt vom Gebäude gegenüber. Raselli: «Die Stämpfli-Druckerei war so freundlich, uns den Strom gratis zu liefern, und die heutigen Besitzer des Hauses, das schweizerische Heilmittelinstitut, machen es auch». Die Getränke und die Zutaten für Snacks werden im Grossverteiler eingekauft und «danach machen alle mit beim Brötli-Belegen». Die Bar wird betrieben von Studierenden und ist die einzige Einnahmequelle für den gesamten Anlass.

Ein attraktives Programm
Mit einem Anlass für Kinder begann die diesjährige Museumsnacht: sie klebten aus verschiedensten Materialien selber ein Mosaik. Später folgten Führungen und Vorträge zu «Skandale in Rom» und zum «Trinken und Essen zu Römerzeiten». Einige Kaiser, Höflinge und Ehrendamen, die als Kopf oder Statue in der Sammlung stehen, starben keines natürlichen Todes. Mit raffinierten Methoden wurden sie aus dem Weg geschafft, häufig aufgrund von Gerüchten, die ganz gezielt in Umlauf gesetzt wurden. Marianne Mathys übernahm die Rolle der Klatschtante vom Hof und berichtete von Affären und Intrigen zu Nero, Calligula oder Commodus. Expertin für Gerichte à la romaine Lilian Raselli stellte eine typische römische Tafel zusammen und erzählte in ihrem Vortrag über Essgewohnheiten und Rezepte der Römer (siehe Kasten «Tyropatina»). Grundnahrungsmittel der Römer war nicht das Brot, sondern «pulsum», ein Getreidebrei aus Hirse oder Gerste. Zum Glück führte Raselli das «römische Ketchup» nicht vor, denn diese Sauce, die die Römer liebten und über alles gossen, bestand aus vergorenem Fisch.

Interdisziplinär wie die Uni
Dieses Jahr waren noch andere univer-sitäre Institute nachtaktiv: Das geographische Institut mit einem Film über das Fach Geographie, einer Perfomance zum Wasserkreislauf und einem Vortrag über das Klima zur Römerzeit. Das Institut für alte Geschichte mit einem Vortrag zu «Archäologie und Spionage im 1. Weltkrieg». Den Abschluss machten zwei Opernsänger mit musikalischen Leckerbissen. (bm)

Die Antikensammlung Bern
Die Antikensammlung Bern ist eine Abguss-Sammlung von wichtigen Werken antiker Künstler, deren Originale in den verschiedensten Museen Europas stehen. Sie präsentiert rund 230 Abgüsse antiker Skulpturen von den Anfängen der grie-chischen Archaik bis zur römischen Spätantike. Für die universitäre Lehre und Forschung am Institut für Klassische Archäologie ist die Antikensammlung ein wichtiges Arbeitsinstrument. Das vergleichende Sehen wird geschult und die Entwicklung der Kunst und der Kunstwerke studiert. Das kleine Museum dient auch Schulen für den Zeichen- und Kunstgeschichte-Unterricht. Die Antikensammlung beherbergt nebst den Abgüssen auch eine kleine Sammlung mit echten, originalen Fundstücken aus der griechisch-römischen Antike. Die Sammlung befindet sich in einem ehemaligen Papierlager, im 2. Untergeschoss des Geographischen Instituts an der Hallerstrasse 12.
www.klassischearchaeologie.unibe.ch/antikensammlung/

Tyropatina
Rezept nach Apicius für Crème Caramel
Nimm Milch in der Menge entsprechend der Grösse der Auflaufform, schmecke sie mit Honig wie bei Milchbrei ab, gib fünf Eier auf jeweils ½ Liter Milch. Verrühre sie gut darin, sodass alles eine glatte Masse ergibt. Gib die Masse durch ein Sieb in eine Tonkasserolle und koch sie auf kleiner Flamme. Wenn sie fest geworden ist, streu Pfeffer darüber und serviere.
Die Honigmenge ist abhängig vom persönlichen Geschmack, man kann reichlich nehmen, denn es kommen ja die Eier hinzu. Man bäckt die Tyropatina in einer feuerfesten Form etwa eine Stunde bei mittlerer Hitze, bis sie stockt, oder man lässt sie, noch besser, im Wasserbad auf die Weise fest werden, dass man die Form mit der Eier-Milch-Masse in eine grössere Form mit kochendem Wasser stellt.
(Aus «Zu Tisch bei den alten Römern» von Gudrun Gerlach, Theiss Verlag)

Quelle: unilink April/2005 - Nachrichten und Namen
http://www.kommunikation.unibe.ch/lenya/kommunikation/live/publikationen/unilink.html

2005-04-20, Lorenz E. Baumer

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